Persönlichkeiten

Gräfin Cosel – Die berühmte Schönheit von Sachsen

Anna Constantia Reichsgräfin von Cosel, geborene von Brockdorff, wurde 1680 geboren und starb 1765 in Stolpen (Sachsen). Sie ist bis heute bekannt als eine der Mätressen August des Starken. Die als wunderschön geltende Anna entstammte einem alten Adelsgeschlecht, so genoss sie eine breit gefächerte Bildung und Erziehung, erlernte mehrere Sprachen, Kenntnisse in Mathematik, aber auch Einblicke in politische Belange ihrer Zeit. Sie galt als ungestüm, liebte die Jagt und das Reiten durch die Wälder von Sachsen, auch im Herrensattel. Diese für eine Dame unschicklichen Dinge nahmen aber durch die liebeslose Vermählung mit einem 12 Jahre älteren Geheimen Rat und Obersteuerdirektor von Sachsen ein Ende. Die Ehe zerrüttete jedoch schnell und endete mit der Scheidung im Jahre 1705.
Bereits 1704 lernte die spätere Gräfin Cosel den Kurfürsten August in Dresden kennen, weigerte sich jedoch aufgrund ihrer standesgemäßen Ansichten gegen eine Mätressenschaft. August der Starke umwarb sie heftig, machte ihr Geschenke. Sie zog bald in ein Schloß auf dem Taschenberg, bestand auf ein schriftliches Heiratsversprechen und erhielt einen geheimen Vertrag, der sie zur Gemahlin des Königs ernennen sollte. 1706 wurde sie vom Kaiser endlich zur Gräfin Cosel erhoben und galt fortan als offizielle Mätresse des König August der Starke, die ihm 3 Kinder gebar. In dieser Position stand sie nun an der Spitze der höfischen Ordnung. Sie brachte sich in außenpolitische Belange ein, deckte gar Verfehlungen einzelner Minister auf und machte sich am Schloß vor allem auch durch ihren Hochmut unbeliebt. Trotzdem verlebte sie eine glückliche Zeit mit August, die erst durch sein wachsendes Interesse an der Gräfin Dönhoff. Die Trennung war 1713 offizielle Sache. August der Starke forderte die Rückgabe des einst verfassten Ehevertrags und ihren Umzug in das Schloß Pillnitz, welches der König ihr einst schenkte. Sie verweigerte, floh nach Berlin, von wo sie kehrte aber bald zurück und verbrachte den Rest ihres Lebens auf Burg Stolpen, die ihr zeitlebens ihr als Gefängnis diente. Obwohl es der Gräfin Cosel freistand, nach dem Tod August des Starken die Gefangenschaft zu verlassen, blieb sie bis zu ihrem Ableben im Alter von 85 Jahren dort.
Heute ist ein Elbdampfer nach Gräfin Cosel benannt. Nicht selten findet sich ein Schmunzeln in den Gesichtern der Besucher von Dresden, wenn diesem Dampfer der Raddampfer "August der Starke" auf dem Weg nach Pillnitz folgt.


Ihr Team von Miriquidi Art

Räuchermann - Anna Constanze Gräfin von Cosel 

 

Friedrich August I, (gen. August der Starke) – Kurfürst und Kultfigur der Sachsen 

Eine der wichtigsten historischen Persönlichkeiten in Sachsen war der am 12. Mai 1660 in Dresden geborene August der Starke (Friedrich August I.). Er entstammte dem Fürstengeschlecht der Wettiner. Als Zweitgeborener ohne Aussicht auf die Thronfolge, genoss er zunächst seine frühen Jahre, indem er große europäische Fürstenhöfe bereiste und so die Wirtschaft, Kunst- und Kulturgemeinschaft kennenlernte. Besonderen Gefallen fand er am absolutistisch eingestellten Europa, am kulturellen Reichtum Italiens und Frankreichs und war tief beeindruckt vom höfischen Prunk am Versailler Hof Ludwig XIV. Diese Eindrücke nahm er mit zurück nach Dresden und begann ein pompöses Leben voller verschwenderischer Prunksucht. Aber eben dieser Vorliebe hatte Sachsen, insbesondere Dresden den Ruf einer prunkvollen barocken Metropole zu verdanken, dessen Entfaltung sich die Sachsen noch heute erfreuen können. So verdanken sie dem Kurfürsten August der Starke und seiner Sammelleidenschaft eine Vielzahl von Ausstellungen und Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise die Dresdener Gemäldegalerie, das Grüne Gewölbe, das Augustinum, aber auch die Schlösser Moritzburg und Pillnitz. Die Porzellanmanufaktur Meißen war August ein ebenso großes Anliegen, wie auch der Zwinger oder die Frauenkirche, die er bauen lies. 1694 verstarb der Bruder von August der Starke überraschend und so wurde er plötzlich nun doch zum Kurfürsten von Sachsen gekrönt. Drei Jahre später dann wurde er König von Polen, nachdem er zur katholischen Kirche übergetreten war, was ihn zu August II. in der Geschichte Polens machte Das Augustinische Zeitalter begründete den versuchten Eintritt von Sachsen in die europäische Politik. Der absolutistisch eingestellte Kurfürst und König führte eine Vielzahl von Kriegen und Schlachten, wobei seine politischen Ambitionen jedoch häufig scheiterten. So verbindet man diese Zeit vielmehr, jedoch nicht grundlos, mit der kulturellen Blüte von Sachsen. Zahlreiche Legenden kursieren bis heute um August der Starke. Am bekanntesten sind seine sexuellen Ausschweifungen, die er mit unzähligen Mätressen auslebte. Eine der bekanntesten war Gräfin Cosel. Angeblich hatte August der Starke weit mehr als 100 Kinder von unzähligen Frauen, historisch belegt sind dabei nur acht. August der Starke starb am 1733 in Warschau in Folge seines ausschweifenden Lebenswandels. Sein Körper wurde in Krakau begraben, sein Herz jedoch nach Dresden gebracht. Im Jahre 1736 wurde hier das vergoldete Denkmal Der goldene Reiter als Erinnerung aufgestellt. Es zeigt den Kurfürsten in Rüstung in Richtung Polen reiten und ist noch heute das Wahrzeichen des Elbflorenz.

Ihr Team von Miriquidi Art

Räuchermann Friedrich August I. August der Starke 


 


Karl Stülpner- Der Robin Hood des Erzgebirges

Das Erzgebirge ist weltweit vor allem durch sein Kunsthandwerk bekannt. Denkt man an diese Region Sachsens, wird man sofort von weihnachtlichen Gefühlen übermannt. Aus dem Räuchermann steigen die Düfte der Räucherkerzen, der Nussknacker blickt finster in die winterliche Nacht, der Schwibbogen erwärmt das kalte Draußen. Unterm Weihnachtsbaum erquicken sich Kinder an Spieldosen und geschnitztem Holzspielzeug. Niemand denkt jedoch an Karl Stülpner. Niemand weiß um das Jahr seiner Geburt (1762) oder um den Ort um Burg Scharfenstein im mittleren Erzgebirge. Auch fühlt man kein Mitgefühl, für den in totaler Armut geborenen Karl Stülpner. Sein Vater erlag der schweren Hungersnot dieser Zeit und so schlug sich die mittellose Familie ohne das Familienoberhaupt durchs Leben. Die Armut blieb. Als 10jähriger wurde Karl, der in seiner Not nie mit Spieldosen oder Holzspielzeug in Kontakt kam, beim Diebstahl von Getreide erwischt. Es war der Hunger, der ihn schon als kleinen Jungen jagend durch die Region um Burg Scharfenstein im Erzgebirge trieb. Das Jagen blieb ihm eine lebenslange Liebe. Damals zwar streng verboten, geahndet und geächtet, wurde er jedoch nie ertappt. In den Jahren 1798 trat er erstmals und freiwillig in den Kriegsdienst ein. Unter den Soldaten war er vor allem wegen seiner saftigen Braten beliebt, die er ihnen durch seine unermüdliche Wilderei bescherte. Nach einer Schlägerei bei Chemnitz wurde er inhaftiert, konnte jedoch fliehen und begab sich auf lange Wanderschaft quer durch die böhmischen Berge. Als er um 1794 in seine Heimat im Erzgebirge zurückkehrt, wurde er schließlich Anführer einer Gruppe von Wildschützen und durchquerte mit ihnen wildernd die Wälder des und böhmischen Erzgebirge und in Sachsen. Ähnlich dem weltweit bekannten Robin Hood spendete er seine Beute den Armen, Bedürftigen und Unterdrückten und wurde so der Legende nach zum "Sohn unserer Wälder", einem Volkshelden des Erzgebirge. Noch heute streiten sich Historiker über diese im Erzgebirge entstandene Legende oder Wirklichkeit. Zumindest in der im Jahre 2000 stattfindenden Benennung des am 29.12.1998 in der Volkssternwarte Drebach (Erzgebirge) entdeckten Planetoiden nach Karl Stülpner realisiert sich der Glaube an die Legende aus Sachsen.

Ihr Team von Miriquidi Art


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen